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Branchentrends

11.11.2024
10 min

Ghost Kitchen: Die digitale Revolution in der Gastronomie

Ghost Kitchen: Die digitale Revolution in der Gastronomie

Der Aufstieg der Ghost Kitchen: Wie die digitale Gastronomie das Spiel verändert

Die Gastronomiebranche erlebt derzeit einen disruptiven Wandel: Ghost Kitchen. Diese virtuellen Küchen bieten keinen klassischen Gastraum und keine Bedienung, sondern fokussieren sich ausschließlich auf die Lieferung und die digitale Transformation der Branche. Aber was genau steckt hinter diesem Konzept, und welche Auswirkungen hat es auf die gesamte Branche?

 

Was sind Ghost Kitchen?

Ghost Kitchen, auch als Cloud Kitchen bekannt, sind speziell eingerichtete Küchen, die ausschließlich für die Zubereitung von Speisen zur Lieferung betrieben werden. Anders als traditionelle Restaurants gibt es hier keinen Gastraum, kein Servicepersonal und keinen direkten Kundenkontakt. Bestellungen werden über Online-Plattformen wie Lieferando, Uber Eats oder eigene Apps entgegengenommen, und die Speisen werden direkt an die Kund*innen geliefert.

Diese digitalen Küchenmodelle erfreuen sich wachsender Beliebtheit, weil sie eine kostengünstige Alternative zum klassischen Restaurantbetrieb darstellen. Ohne hohe Mietkosten für attraktive Standorte und ohne teure Personalkosten können Ghost Kitchen flexibel auf neue Trends reagieren und ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten.

 

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gastronomie

Die Corona-Krise hat die Gastronomie in Deutschland stark beeinflusst. Viele Restaurants und Gastronomiebetriebe mussten aufgrund der Einschränkungen und Lockdowns schließen oder ihren Betrieb stark einschränken. Dies hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Branche, insbesondere auf die kleinen und mittleren Unternehmen.

Einige der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gastronomie sind:

  • Ein Rückgang des Umsatzes um 32 % im Vergleich zu 2019
  • Der Verlust von über 60.000 Arbeitsplätzen im Gaststätten- und Cateringgewerbe
  • Eine Reduzierung der neuen Ausbildungsverträge um 24,7 % im Vergleich zum Vorjahr

Die Corona-Krise hat auch zu einem Digitalisierungsschub in der Gastronomie geführt. Viele Betriebe mussten sich an die neue Situation anpassen und haben begonnen, ihre Geschäfte online zu erweitern. Dies umfasst die Einrichtung von Online-Reservierungen, die Nutzung von E-Mail-Marketing und die Schaffung von digitalen Menüs.

Vorteile für Gastronom*innen: Flexibilität und Innovation

Der Hauptvorteil von Ghost Kitchen liegt in ihrer Flexibilität. Gastronom*innen können neue Konzepte, Menüs und Marken schnell und kostengünstig testen, ohne die hohen Investitionen und Risiken eines physischen Restaurants. Die Möglichkeit, mehrere kulinarische Konzepte gleichzeitig aus einer einzigen Küche zu betreiben, maximiert die Nutzung der Ressourcen und eröffnet neue Wachstumschancen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, auf aktuelle Trends und Konsumverhalten zu reagieren. Sei es der Hype um veganes Essen, Bowls oder Streetfood – Ghost Kitchens ermöglichen es, schnell neue Menüs zu entwickeln und direkt an die Kund*innen zu bringen, um den sich ändernden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Durch die digitale Präsenz sind sie in der Lage, zielgruppengenaue Marketingstrategien umzusetzen und ihre Angebote auf Plattformen wie Instagram oder TikTok zu bewerben. So können sie eine jüngere, technikaffine Zielgruppe ansprechen und ihre Reichweite erheblich vergrößern.

 

Neue Chancen durch Digitalisierung in der Gastronomie: Technologie, Automatisierung und Serviceroboter

Ghost Kitchen profitieren enorm von der Integration moderner Technologien. Automatisierte Bestellsysteme, digitale Küchenmanagement-Tools und cloudbasierte Warenwirtschaftssysteme sind entscheidend, um Effizienz zu steigern und den Betrieb zu optimieren. Mit diesen Technologien können Bestellungen nahtlos verwaltet, Lagerbestände in Echtzeit überwacht und Engpässe vermieden werden. Auch wenn die Digitalisierung viele Prozesse automatisiert, bleibt die persönliche Beratung und der direkte Kontakt zu den Kund*innen weiterhin ein wichtiger Erfolgsfaktor, insbesondere für die Kundenbindung.

 

Künstliche Intelligenz und Machine Learning

Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning spielen eine Schlüsselrolle in der Analyse von Bestelltrends und der Erstellung von Prognosen für die Nachfrage. Diese Technologien ermöglichen es, datengetriebene Entscheidungen zu treffen, die die Planung und Verwaltung der Lagerbestände erheblich verbessern. Durch die präzise Vorhersage von Bestellspitzen können Betriebe ihre Ressourcen optimal nutzen, Lebensmittelverschwendung minimieren und gleichzeitig sicherstellen, dass Kund*innen ihre Bestellungen pünktlich erhalten.

 

Robotik in der Küche: Effizienzsteigerung und Qualitätskontrolle

Die Robotik hält zunehmend Einzug in die Gastronomie und verändert die Arbeitsabläufe in Ghost Kitchens. Einige Betriebe setzen bereits auf automatisierte Kochprozesse, bei denen Roboter einfache Gerichte wie Pizza, Bowls oder Salate zubereiten können. Diese Technologien bieten nicht nur die Möglichkeit, Personalkosten zu senken, sondern sorgen auch für eine konsistente Qualität der Speisen, da Roboter präzise und gleichbleibend arbeiten.

 

Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Einsatz von Servicerobotern wie BellaBot. BellaBot ist ein innovativer Roboter, der speziell für den Einsatz in Restaurants und Gastronomiebetrieben entwickelt wurde. Er wird nicht für die Lieferung zu den Kund*innen nach Hause verwendet, sondern übernimmt Aufgaben innerhalb des Restaurants oder der Ghost Kitchen, wie das Servieren von Gerichten an die Tische oder das Abräumen von Geschirr. BellaBot navigiert sicher durch den Raum, vermeidet Hindernisse und interagiert freundlich mit den Gästen. Dieser Serviceroboter entlastet das Personal, indem er repetitive Aufgaben übernimmt, sodass sich die Mitarbeitenden stärker auf die Zubereitung und die Qualität der Speisen konzentrieren können.