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Fachwissen

18.11.2024
12 min

Gastronomie Beschwerdemanagement: Wie Gastronomen am besten mit Beschwerden umgehen - Psychologische Tipps und Chancen zur Verbesserung

Gastronomie Beschwerdemanagement: Wie Gastronomen am besten mit Beschwerden umgehen - Psychologische Tipps und Chancen zur Verbesserung

Gastronomie Beschwerdemanagement: Wie Gastronomen am besten mit Beschwerden umgehen - Psychologische Tipps und Chancen zur Verbesserung

In der Gastronomie spielen das Gästewohl und die Zufriedenheit eine zentrale Rolle. Doch selbst in den besten Restaurants und Cafés bleiben Beschwerden nicht aus. Sei es eine lange Wartezeit, ein misslungenes Gericht oder eine Unaufmerksamkeit des Personals – negative Rückmeldungen sind unvermeidbar. Viele Gastronomen empfinden Beschwerden als unangenehm oder gar als Bedrohung für den guten Ruf ihres Betriebs. Doch gerade der Umgang mit unzufriedenen Gästen bietet eine enorme Chance zur Verbesserung und zur Stärkung der Kundenbindung.

In diesem ausführlichen Blogartikel erfahren Sie, wie Sie als Gastronom bestmöglich mit Beschwerden umgehen können. Wir geben Ihnen psychologische Tipps an die Hand und zeigen, wie Sie negative Rückmeldungen in positive Möglichkeiten verwandeln. Eine durchdachte und individuelle Antwort auf Kundenanliegen ist dabei entscheidend, um auf die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der Gäste einzugehen. Dabei geht es nicht nur darum, die Gäste zufriedenzustellen, sondern auch darum, Ihr Unternehmen langfristig zu optimieren.

Die Bedeutung von Kundenbeschwerden

Kundenbeschwerden sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines effektiven Kundenservice. Sie bieten wertvolle Einblicke in die Schwachstellen eines Unternehmens und zeigen auf, wo Verbesserungen notwendig sind. Indem Sie die Beschwerden Ihrer Kunden ernst nehmen und systematisch analysieren, können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um Ihre Dienstleistungen zu optimieren. Dies führt nicht nur zu einer höheren Kundenzufriedenheit, sondern stärkt auch das Vertrauen in Ihr Unternehmen. Ein gut durchdachtes Beschwerdemanagement zeigt Ihren Kunden, dass ihre Meinung zählt und Sie bestrebt sind, kontinuierlich besser zu werden.

Die häufigsten Kundenbeschwerden

In der Gastronomie gibt es einige wiederkehrende Themen, die häufig zu Beschwerden führen. Zu den häufigsten Kundenbeschwerden gehören:

  • Lange Wartezeiten: Nichts frustriert Gäste mehr als unnötig lange auf ihr Essen oder ihre Getränke warten zu müssen.
  • Keine Kontaktmöglichkeit für den Support: Wenn Gäste keine einfache Möglichkeit haben, ihre Anliegen zu äußern, fühlen sie sich oft ignoriert.
  • Informationen wiederholt geben zu müssen: Wenn Gäste ihre Anliegen mehrfach erklären müssen, wirkt dies unprofessionell und ineffizient.
  • Mangelnde Empathie: Ein unfreundlicher oder gleichgültiger Service kann die Stimmung eines Gastes schnell trüben.
  • Unzureichende Kenntnisse: Mitarbeiter, die nicht ausreichend über die Speisekarte oder die Abläufe informiert sind, hinterlassen einen schlechten Eindruck.
  • Ungünstige Arbeitszeiten: Wenn Gäste zu den gewünschten Zeiten keinen Service erhalten, führt dies zu Unzufriedenheit.
  • Schwer auffindbare Informationen: Wenn wichtige Informationen, wie Öffnungszeiten oder Speisekarten, schwer zu finden sind, kann dies frustrierend sein.
  • Ungünstige Kanäle: Wenn die bevorzugten Kommunikationskanäle der Gäste nicht angeboten werden, kann dies zu Missverständnissen und Unzufriedenheit führen.

Diese Beschwerden bieten wertvolle Hinweise darauf, wo Verbesserungen notwendig sind, um die Qualität der Dienstleistungen zu steigern. Digitale Lösungen für Personalmanagement, wie sie von den Softwarepartnern bei LUSINI Digital angeboten werden, unterstützen Sie dabei, Ihre Personalprozesse zu optimieren.

Die richtige Haltung: Beschwerden als Chance sehen

Zunächst einmal ist es wichtig, die eigene Einstellung gegenüber Beschwerden zu reflektieren. Eine Beschwerde mag im ersten Moment negativ wirken, doch tatsächlich bietet sie Ihnen wertvolles Feedback. Soft Skills wie emotionale Intelligenz und Empathie sind entscheidend, um angemessen auf Beschwerden zu reagieren und eine positive Kundenbeziehung zu fördern. Unzufriedene Gäste, die sich die Mühe machen, ihre Kritik zu äußern, geben Ihnen die Möglichkeit, Probleme zu erkennen, bevor sie sich weiter ausbreiten. Zudem zeigt eine Beschwerde oft auch, dass der Gast grundsätzlich an Ihrem Betrieb interessiert ist und eine Verbesserung wünscht. Wenn ihm Ihr Restaurant oder Café egal wäre, würde er schweigend gehen und nicht mehr wiederkommen.

Psychologischer Tipp: Reframing – Beschwerden umdeuten

Eine hilfreiche Technik aus der Psychologie ist das sogenannte "Reframing" – das Umdeuten einer Situation. Anstatt eine Beschwerde als Angriff oder Kritik zu werten, sollten Sie sie als Geschenk betrachten: Der Gast gibt Ihnen wertvolles Feedback, das Sie sonst vielleicht nie erhalten hätten. Mit dieser positiven Einstellung fällt es leichter, ruhig und lösungsorientiert zu reagieren.

Sofortige Reaktion: Die emotionale Situation des Gastes anerkennen

Ein essenzieller Aspekt im Umgang mit Beschwerden ist das unmittelbare Reagieren. Gäste, die eine negative Erfahrung gemacht haben, sind emotional aufgeladen und erwarten, dass ihre Unzufriedenheit ernst genommen wird. Die Leistung des Kundenservice im Umgang mit Beschwerden spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Lassen Sie eine Beschwerde nicht im Raum stehen, sondern reagieren Sie sofort. Wichtig ist hierbei, dem Gast zunächst Raum zu geben, seine Sicht der Dinge darzulegen.

Psychologischer Tipp: Aktives Zuhören und Empathie

Eine der wirkungsvollsten Methoden, um mit einem verärgerten Gast umzugehen, ist das aktive Zuhören. Dies bedeutet, dass Sie dem Gast Ihre volle Aufmerksamkeit schenken und ihm signalisieren, dass Sie seine Bedenken ernst nehmen. Vermeiden Sie dabei, den Gast zu unterbrechen oder zu rechtfertigen. Wiederholen Sie in eigenen Worten, was der Gast gesagt hat, um sicherzustellen, dass Sie ihn richtig verstanden haben, und zeigen Sie Empathie. Zum Beispiel können Sie sagen: „Ich verstehe, dass Sie enttäuscht sind, weil das Essen nicht Ihren Erwartungen entsprach. Das tut mir leid.“

Durch empathisches Zuhören und die Anerkennung seiner Gefühle fühlt sich der Gast verstanden und wertgeschätzt. Dies allein kann oft schon die emotionale Spannung abbauen und den Weg für eine konstruktive Lösung ebnen.

Keine Schuldzuweisungen – das Ego überwinden

Es ist verlockend, bei Beschwerden sofort in die Defensive zu gehen und den eigenen Betrieb oder das Personal zu verteidigen. Schließlich haben Sie hart gearbeitet, um ein gutes Erlebnis zu bieten. Doch gerade in solchen Momenten ist es wichtig, das eigene Ego zurückzustellen. Schuldzuweisungen oder Ausreden, warum etwas schiefgelaufen ist, lassen den Gast noch unzufriedener zurück. Vielmehr geht es darum, Verantwortung zu übernehmen und dem Gast eine Lösung anzubieten.

Psychologischer Tipp: Verantwortung übernehmen und transparent bleiben

Einer der stärksten psychologischen Hebel im Umgang mit Beschwerden ist es, Verantwortung zu übernehmen. Sätze wie „Das war unser Fehler“ oder „Es tut uns leid, dass wir Ihre Erwartungen nicht erfüllt haben“ schaffen Vertrauen und signalisieren dem Gast, dass Sie bereit sind, aus der Situation zu lernen. Transparenz ist hierbei ebenfalls wichtig. Erklären Sie, wie es zu dem Fehler gekommen ist – ohne dabei andere Personen oder Umstände zu beschuldigen – und was Sie unternehmen werden, um den Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Lösungen anbieten: Aktiv auf den Gast zugehen

Nachdem Sie die Beschwerde angehört und die Verantwortung übernommen haben, ist es Zeit, eine Lösung anzubieten. Gäste, die sich beschweren, möchten in der Regel nicht nur Dampf ablassen, sondern erwarten, dass ihre Unzufriedenheit behoben wird. Dabei sollte die Lösung nicht nur schnell, sondern auch großzügig sein. Eine kleine Wiedergutmachung kann Wunder wirken.

Psychologischer Tipp: Wahlmöglichkeiten anbieten

Eine bewährte Strategie in der Psychologie ist es, Menschen Wahlmöglichkeiten zu geben. Dies gibt ihnen das Gefühl von Kontrolle und Einfluss. Wenn ein Gast beispielsweise mit einem Gericht unzufrieden war, bieten Sie ihm zwei Alternativen an: „Möchten Sie ein neues Gericht oder darf ich Ihnen stattdessen eine Nachspeise aufs Haus anbieten?“ Diese Wahl stärkt die Bindung des Gastes an den Entscheidungsprozess und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er sich mit der Lösung zufriedengibt.

Proaktives Kundenbeschwerdemanagement

Ein proaktives Kundenbeschwerdemanagement ist der Schlüssel zu einem herausragenden Kundenservice. Anstatt nur auf Beschwerden zu reagieren, sollten Unternehmen proaktiv nach Feedback suchen und potenzielle Probleme frühzeitig erkennen. Dies kann durch regelmäßige Umfragen, Feedback-Formulare oder direkte Gespräche mit den Gästen geschehen. Indem Sie proaktiv auf die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Kunden eingehen, können Sie nicht nur Beschwerden vermeiden, sondern auch die Kundenzufriedenheit nachhaltig steigern. Ein proaktives Beschwerdemanagement zeigt, dass Ihr Unternehmen bestrebt ist, kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern, was das Vertrauen und die Loyalität Ihrer Kunden stärkt. 

Ein proaktives Kundenbeschwerdemanagement ist der Schlüssel zu einem herausragenden Kundenservice. Anstatt nur auf Beschwerden zu reagieren, sollten Unternehmen proaktiv nach Feedback suchen und potenzielle Probleme frühzeitig erkennen. Hierbei können  digitale Personalmanagement-Lösungen unterstützen, um effizient Feedback zu sammeln und auszuwerten sowie Schulungen zur Verbesserung der Servicequalität durchzuführen.

Beschwerde dokumentieren und aus Fehlern lernen

Eine häufige Herausforderung in der Gastronomie ist es, aus Beschwerden wirklich zu lernen und langfristige Verbesserungen vorzunehmen. Es reicht nicht aus, nur die akute Situation zu lösen. Um nachhaltig besser zu werden, sollten Sie Beschwerden systematisch erfassen und analysieren. Gibt es Muster? Treten bestimmte Probleme häufiger auf? Ist vielleicht ein bestimmtes Gericht oder eine spezielle Serviceleistung häufiger Gegenstand von Beschwerden?

Psychologischer Tipp: Kontinuierliche Verbesserung durch Feedback-Kultur

Um dauerhaft aus Beschwerden zu lernen, sollten Sie eine Feedback-Kultur in Ihrem Betrieb etablieren. Dies bedeutet, dass Sie nicht nur auf Beschwerden reagieren, sondern auch proaktiv nach Feedback fragen – sowohl von Ihren Gästen als auch von Ihrem Team. Dies kann durch regelmäßige Teambesprechungen oder anonyme Umfragen geschehen. Indem Sie Feedback als kontinuierlichen Prozess etablieren, schaffen Sie ein Umfeld der ständigen Verbesserung.

Positives Follow-up: Den Gast zurückgewinnen

Nachdem die Beschwerde gelöst wurde, sollten Sie den Gast nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Ein wichtiger Schritt, der oft übersehen wird, ist das Follow-up. Zeigen Sie dem Gast, dass Sie seine Beschwerde ernst genommen haben und Ihnen seine Zufriedenheit wichtig ist. Ein persönliches Dankeschön oder eine kleine Aufmerksamkeit beim nächsten Besuch kann Wunder wirken und aus einem verärgerten Gast einen loyalen Stammgast machen.

Psychologischer Tipp: Überraschungseffekt nutzen

In der Psychologie spricht man vom „Überraschungseffekt“, wenn unerwartete positive Ereignisse besonders stark in Erinnerung bleiben. Wenn Sie den Gast beim nächsten Besuch mit einer kleinen Geste, wie einem kostenlosen Getränk oder einem persönlichen Gruß, überraschen, bleibt dieser Moment positiv in Erinnerung und überlagert möglicherweise die vorherige negative Erfahrung. Solche Gesten zeigen, dass Sie den Gast wertschätzen und langfristig an einer guten Beziehung interessiert sind.

Beschwerden vermeiden: Präventive Maßnahmen ergreifen

Natürlich ist der beste Umgang mit Beschwerden, diese von vornherein zu vermeiden. Digitale Tools und Softwarelösungen, helfen Ihnen dabei, potenzielle Problemfelder frühzeitig zu erkennen und effizient zu handeln, bevor es zu Beschwerden kommt. Dies erfordert nicht nur die regelmäßige Schulung Ihres Personals, sondern auch eine klare Kommunikation mit den Gästen. Es ist wichtig, Ihre Online-Ressourcen auf dem neuesten Stand zu halten, um Beschwerden zu vermeiden.

Psychologischer Tipp: Erwartungsmanagement

Oft entstehen Beschwerden, weil die Erwartungen der Gäste nicht erfüllt werden. Ein effektives Mittel, um dies zu verhindern, ist ein gutes Erwartungsmanagement. Kommunizieren Sie klar, was die Gäste von Ihrem Betrieb erwarten können, und seien Sie dabei ehrlich. Wenn Wartezeiten an einem Abend länger sind als üblich, informieren Sie die Gäste proaktiv. Ein Gast, der über eine Verzögerung informiert wird, ist eher bereit, Verständnis zu zeigen, als einer, der im Unklaren gelassen wird.

Schulung des Personals: Der Schlüssel zum professionellen Umgang mit Beschwerden

Ihr Personal spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Beschwerden. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter wissen, wie sie professionell und empathisch auf Kritik reagieren können. Eine regelmäßige Schulung im Bereich Kundenservice und Beschwerdemanagement ist daher unerlässlich. Dabei sollte der Fokus nicht nur auf dem formalen Umgang mit Beschwerden liegen, sondern auch auf der emotionalen Intelligenz – der Fähigkeit, sich in den Gast hineinzuversetzen und dessen Emotionen zu verstehen.

Psychologischer Tipp: Emotionale Intelligenz fördern

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die anderer zu erkennen, zu verstehen und zu steuern. Mitarbeiter, die emotional intelligent sind, können besser auf die Bedürfnisse und Stimmungen der Gäste reagieren. Dies führt nicht nur zu einer besseren Gästebetreuung, sondern auch zu einem konstruktiveren Umgang mit Beschwerden. Schulungen, die emotionale Intelligenz fördern, können dabei helfen, das Bewusstsein für die emotionale Dynamik im Gastgewerbe zu schärfen.

Online-Beschwerden: Professionell auf digitale Kritik reagieren

In der heutigen Zeit spielt sich ein großer Teil der Kommunikation online ab – auch wenn es um Beschwerden geht. Plattformen wie Google, TripAdvisor oder Social Media bieten Gästen die Möglichkeit, öffentlich Kritik zu äußern. Auch hier gilt es, professionell zu reagieren. Ignorierte oder schlecht beantwortete Online-Beschwerden können potenziellen Gästen ein negatives Bild vermitteln.

Psychologischer Tipp: Öffentliche Entschuldigungen und Lösungsansätze anbieten

Auch im Online-Raum ist aktives Zuhören und Empathie gefragt. Reagieren Sie auf Online-Beschwerden öffentlich, aber respektvoll. Entschuldigen Sie sich für die Unannehmlichkeiten und bieten Sie eine Lösung an. Eine öffentliche Entschuldigung zeigt potenziellen Gästen, dass Sie sich um die Zufriedenheit Ihrer Kunden kümmern und bereit sind, aus Fehlern zu lernen. Antworten Sie außerdem zügig, um zu zeigen, dass Ihnen die Rückmeldung wichtig ist.

Fazit: Beschwerden als Chance zur Verbesserung nutzen

Beschwerden sind nicht nur unvermeidbar, sondern auch eine wertvolle Möglichkeit zur Verbesserung und zur Stärkung der Beziehung zu Ihren Gästen. Mit der richtigen Haltung und einem professionellen Beschwerdemanagement können Sie aus negativen Erfahrungen positive Veränderungen ziehen. Die psychologischen Tipps – vom aktiven Zuhören über das Anbieten von Wahlmöglichkeiten bis hin zur Förderung emotionaler Intelligenz – helfen Ihnen dabei, nicht nur die Zufriedenheit Ihrer Gäste zu steigern, sondern auch die Qualität Ihres Betriebs langfristig zu optimieren.

Betrachten Sie Beschwerden nicht als Belastung, sondern als Chance zur Weiterentwicklung und Verbesserung. Denn zufriedene Gäste, die sich ernst genommen fühlen, kommen nicht nur wieder, sondern empfehlen Ihr Lokal auch gerne weiter.

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